17|3|13 - St. Patrick's Blues
Alternativer Titel: Time Out Failure (o.Ä.)

Heute morgen mal wieder mit der Universität herumgeschlagen, dann bei Regen los zum Piccadilly, um die St. Patrick's Day Parade zu sehen, also hunderte betrunkener Iren als Kobolde, Kühe, Feen oder "Grün" verkleidet, nebst 36 Meter langem Drachen, dem Schmuckstück der Parade. Das Gesinge in der Tube machte Vorfreude - gut, dass ich mit grünem Lidstrich, grüner Blume im Haar und grünen Ohrringen mein möglichstest beigesteuert hatte. Dachte ich zumindest.

Meine Enttäuschung wird nur von meiner Frustration überschattet, denn die Parade fand ohne mich statt. Time Out London, sonst stets in jedem Londoner Belang empfehlenswert, erklärte "Follow the St Paddy's Day Parade floats and marching band, which starts in Piccadilly at 2pm, then head to Trafalgar Square for a whole load o' craic at the annual festival. " Nur, als ich am Piccadilly stand war ich damit ziemlich alleine (naja, natürlich nicht allein, aber die erwarteten Massen blieben aus). Auf meine Frage hin - und auch andere Leute waren sehr verwundert und erkundigten sich beim Sicherheitspersonal - wurde uns erklärt, die Parade sei schon vor zwei Stunden losgezogen und lange vorbei. Vielleicht bin ich des Englischen ja nicht gut genug mächtig, aber der Werbung hatte ich das "2pm" doch sehr deutlich entnommen. Entsprechend schief hing der Haussegen und auch die "Party" am Trafalgar Square war nicht wirklich das große Highlight. Da ich gestern exakt den selben Aufbau mit Bühne, Leinwand und Zelten schon beim Russischen Festival hatte sehen können, gab es keinen Wow-Effekt. Zwar waren Folkmusik, Bands, Stepptanz und Co. ganz okay, doch dafür im Regen stehen und von allen Seiten geschubst zu werden, brauch ich nicht. Und dabei hatte ich mich monatelang darauf gefreut :(


Da die Zeit nicht für viel mehr reichte, habe ich nur meine Runden durch die National Portrait Gallery gedreht, die zugegeben ziemlich genial ist: Bilder der Royal Family, Shakespeare und anderen Berühmtheiten lassen mal einen ganz faszinierenden Einblick zu. In der Gallery geht es um das dargestellte Subjekt, nicht Künstler oder Malart, und ich kann es jedem nur ans Herzen legen, sich mal die Büsten und Bilder anzusehen. Die Man Ray-Ausstellung war kostenpflichtig, stattdessen habe ich die Marilyn-Monroe-Ausstellung und Leihgaben zu den "Native Americans" aus dem Smithsonian in Washington genossen.