Montag, 1. April 2013
1|4|13 - How April fooled me
Heute war so ein miserabler Tag, es ist fast schon komisch (für Euch, nicht für mich!)...

In den vergangenen Wochen hatte ich mir überlegt, dass ich das, was ich damals beim Primark entdeckt hatte, letztendlich doch gern kaufen würde. Szenario heute: Natürlich nicht mehr auch nur annähernd in meiner Größe erhältlich, und auch ansonsten wollte ich nichts haben. Also nur ne Jeans erstanden und von Stratford wieder heimgekehrt, denn:

Um 12 Uhr gingen heute die April-Montags-Karten für Macbeth online, zum komfortablen Preis von 15 Pfund. Auch, nachdem ich vorher schon 45 Minuten für drei verschiedene Vorstellungen "online angestanden" habe (Sachen gibts...), ging ich leer aus. Un-glaub-lich. In diesem Leben scheint mir die "Freude" des schottischen Stücks verwehrt zu bleiben. Na, wir wollen mal sehen, wer das letzte Wort behält! Entsprechend erfolgreich ging es dann weiter, inklusive jeder Menge Umwege gegen Tube-Baumaßnahmen:

Whitechapel Art Gallery (Aldgate East)? Geschlossen. Royal Institute of Architects (Regent's Park)? Geschlossen. The Crypt (Euston)? Geschlossen. Freemasonry Museum (Holborn)? Geschlossen. ... das wäre ja alles verschmerzbar gewesen, wenn ich nicht bei manchen Sachen die Websites gecheckt hätte und die einfach die Tatsache, dass ihnen heute nicht nach öffnen ist, verschwiegen hätten.

Mein Trost: Im Oxford Street Primark hatten sie immerhin eine der Blusen, die ich wollte, und sogar noch in meiner Größe, doch stattdessen hab ich zwei Cardigans für jeweils 5 Pfund abgestaubt. Mir reichte das an Anti-Frust-Programm noch nicht und ich dachte, ich entschädige mich mit einer Thunfischpizza (die bekommt man in England nämlich so gut wie gar nicht, nicht mal aus der Tiefkühltruhe). In meiner Nachbarschaft bekommt man eine ordentlich große Pizza für schlappe 2.30. Nur ausgerecht HEUTE hatten sie keinen Thunfisch - wirklich, Leben? Wo soll ich bitte all das schlechte Karma gesammelt haben, dass ich nicht mal den ollen Fisch bekomme an diesem furchtbaren 1. April mit dem schwarzen Humor? Der Ladeninhaber hatte so viel Mitleid, er hat mir ein paar Chicken McNuggets extra eingepackt.



Das bei weitem einzige Highlight war die Schmetterlingsausstellung im National History Museum, denn ich liebe Schmetterlinge abgöttisch und konnte mich sehr damit aufheitern, durch das große Zelt zu ziehen, in dem hunderte bunter, großer wie kleiner Schmetterlinge frei herumfliegen. Ein paar nahmen bereitwillig auf meiner Hand, Jeans und Jacke Platz - sowas ist mir noch nie passiert, ich war wirklich verzaubert. Auch die größte Mottenart der Welt gibt es zu bestaunen (im Grunde ein riesiger Quasi-Schmetterling) und schlüpfende Schmetterlinge jeder Art. So etwas bekommt man ansonsten nicht geboten und ich empfehle diesen Stimmungsaufheller allen Kind gebliebenen Menschen und chronisch-depressiven Londonern im Generellen. Hoffentlich schaffe ich es am Donnerstag in Stratford-Upon-Avon auch noch zur Butterfly Farm, dem größten Schmetterlingspark im gesammten Vereinigten Königreich. Kann Shakespeares Geburtsstätte noch cooler sein? Vermutlich nicht ;)