Freitag, 8. März 2013
08|3|13 - Sorry for the Convenience
Ah, zwei Wochen hat England mich in die Illusion eingelullt, ich würde zwar in einem Kühlschrank leben, doch dass es in diesem Kühlschrank immerhin trocken sei. Heute hat sich das englische Wetter dann endlich von seiner nassen Seite gezeigt... "juhuu". Erklärung für den heutigen Titel: An jeder Baustelle oder geschlossenen Ausstellung entschuldigt man sich in England wortreich dafür "that we are not looking our best", weil besserer Service geschaffen werden soll. Für das Wetter können sie sich schwer entschuldigen, aber dafür wird man in jedem Tube-Bahnhof per Lautsprecher daran erinnert, dass es ja regnet und man ausrutschen könnte. Sie sind schon ein durchdachtes Völkchen, diese Briten.

Regen... Ich muss Euch also auch heute mal wieder mit Museumsbildern foltern. Könnt Ihr noch? :D

Kurzer Abstecher ins Victoria & Albert, wo ich noch Möbel und Glaskunst zu bewundern hatte - natürlich sehr schick, das kann man nicht anders ausdrücken. Dann direkt ins benachbarte Science Museum, eine weitere kostenlose Perle Londons, deren unglaubliche Größe mal wieder 5+ Stunden meiner Zeit verschlungen hat, sodass ich es erneut nicht in Soane's House geschafft hat. Ich steh ja persönlich nicht so auf Naturwissenschaften und Technik, aber wenn wir so ein Museum vor der Nase hätten, wär ich vielleicht nicht so eine Physik-Niete geworden. Im Grunde ist das Science Museum trotz Schulklassen-Overkill eine riesige Spielwiese für Erwachsene, denn überall ist man auf sehr innovative und kreative Weise aufgefordert, an Experimenten teilzunehmen und wer mal Langeweile in London hat, hier kann man sicherlich einige vergnügliche und informative Stunden verbringen. Für alle Psychologiestudenten ist die "Who am I?"-Abteilung ein Muss, da kann man sich das Bachelorstudium sicher fast schon sparen ;) Mediziner haben dafür mehr Spaß an den zwei Stockwerken "Geschichte der Medizin" unterm Dach. Aber auch Interessierte an Flug und Raumfahrt werden optisch verwöhnt (oder mit einem 360°-Flug), für den durchschnittlichen Touristen haben wir Teleskope von Galilei und alchemistische Schriften von Nicholas Flamel... IT-Nerds fiebern in Googles Web Lab mit, wo man gemeinsam mit Internetnutzern musizieren, dank einer 24-Stunden, 180°-Kamera live ans andere Ende der Welt reisen kann oder sein Portrait von einer Maschine in den Sand gezeichnet bekommt. Fühl mich jetzt definitiv ein bisschen schlauer (und dass ich ne Tüte Kekse gefunden hab, hat auch nicht geschadet).


Am späten Nachmittag zum King's Cross - der beste Bahnhof der Welt in den Augen eines Harry Potter-Fans. Da ich Potteraner der ersten Stunde bin und schon vor 5 Jahren mein "Gleis 9 3/4"-Foto absolviert habe, zog es mich zum neu eröffenten HP-Shop. Der war zwar kleiner als erhofft, aber eben nicht nur Store, sondern wirklich fantasievoll und detailreich auf "authentisch" getrimmt. Und Fotos machen durfte ich auch! Stimmt einen glücklich ;) jetzt kann man auch professionell Fotos am Kofferwagen schießen lassen, der aus der Wand ragt, aber auch, wenn man selbst zur Kamera greift, ist man eingeladen, sich einen Hogwarts-Schal zu leihen! Sehr cool, muss diese Erfahrung vielleicht mal aufpolieren...



Obwohl ich Montag meine Italiener "verliere", habe ich gestern rausgefunden, dass einer der beiden ebenfalls Musical liebt und meine Agatha-Christie-Kenntnisse sogar noch überbieten kann. Wir drei wollen also nächsten Monat zusammen ins Musical gehen... argh, täglich ärgert es mich mehr, dass meine Freunde ausziehen.