02|3|13 - Kiss Me, Kate
Da ich gestern erst gegen halb 12 heimgekommen bin, hier der Blog mit Verspätung ;)

Gestern gings nach Stratford (nicht Shakespeares Stratford!), das nur zwei Tubestationen entfernt liegt und von mir immer auf dem Weg in die Stadt/zur Arbeit passiert wird. Dort gibts nämlich einen Westfield, diese riesigen Einkaufszentren mit vier Etagen und allem, was das Herz begehren könnte. Die Massen an Menschen dort sind unvorstellbar. Im Primark war ich SEHR versucht, mir ein paar Klamotten zuzulegen - ich hatte auch einige kaufbereit in der Hand - aber habe alle verfügbare Willenskraft aufgeboten und NICHTS gekauft - persönlicher Primarkrekord. Primark in England hat nämlich einfach eine viel bessere Qualität, als in Deutschland, und außerdem viel mehr schöne, förmliche Kleidung (während man in DE häufig so einen Neon- oder Hippie-Kram findet, den ich nicht gebrauchen kann).
Mittags Pommes mit einmaligem Ausblick auf den Olympischen Park ;) leider wird dort gerade umgebaut, deshalb kann man nicht direkt hin und es sieht etwas nach Baustelle aus, aber trotzdem spannend. Hab für einen Pfund dieses extrem stark reduzierte Maskottchen ergattert, weiß aber noch nicht, wohin damit. Behalten? Verschenken? Hier verlosen? Mal schauen.



Oxford Street - so stellt man sich das Leben in NYC vor, so viele Menschen, das man kaum vorankommt. Auf der Oxford Street gabs nach Westfield nicht mehr viel für mich zu sehen, außer Selfridge's. Die Serie dazu ist mir sehr ans Herz gewachsen und auch das Kaufhaus sollte man mal gesehen haben. "Der Kunde hat immer Recht" - H.G. Selfridge ;)
Anschließend ein abendlicher Abstecher zum Covent Garden, wo ich immer schon gerne die Straßenkünstler, Zauberer und Musiker beobachtet habe. Auch die vielen Marktstände sind immer verlockend, genau so wie die Shops und die Jamie-Oliver-Restaurants hier und im Westfield. Hach, reich müsste man sein ;)

Irgendwann war es dann endlich spät genug, dass ich mich zum Old Vic Theatre begeben durfte, um die Abschlussperformance von Kiss me, Kate zu sehen. KMK ist ein völlig unterschätztes und in Deutschland viel zu unbekanntes Stück-im-Stück, das auf dem Shakespeare-Stück "Der Widerspenstigen Zähmung" beruht. Auf und hinter der Bühne lieben und streiten sich die beiden Hauptdarsteller, die zufällig geschiedene Ex-Eheleute sind, was das ganze zu einer großartigen Doppelkomödie und Liebesgeschichte macht. Die Songs sind lang und gut - nicht so episch wie beim Phantom, natürlich - aber vor allem das Tanzen muss man loben, denn die Choreographien haben uns zu Standing Ovations angeregt: Elemente aus Stepptanz, Walzer, Tango, Ballett ... da gabs von allem etwas. Außerdem wird dem Chorus genau so viel Zeit für Soli und Tanzeinlagen geboten, wie dem Hauptdarstellern, das sieht man nur sehr selten. Zu den Kostümen: Die Hauptfiguren bunt und klassisch, der Chorus hatte zwar einen klassischen Schnitt, aber die Kostüme bestanden aus irren Kombinationen moderner Schwarz-Weiß-Muster, dafür gab es dann bunte Strumpfhosen und Unterröcke. Ziemlich cool! Außerdem war das Bühnenbildproblem gut gelöst worden, es bestand aus bedruckten Stoffbahnen, die ganz kreativ aufgebaut wurden. Solltet ihr jemals die Chance haben, es irgendwo zu sehen: Lasst euch das nicht entgehen! Und nehmt den Rat des Stücks an: "Brush up your Shakespeare, start quoting him now!"