Donnerstag, 14. März 2013
14|3|13 - Elementary, my dear Readers
Den Morgen etwas am Leicester Square verrannt - erst auf der Suche nach den günstigsten Singin in the Rain-Tickets (werde mich wohl Samstag oder ein anderes Mal für einen Day Seat anstellen) und dann verzweifelt nach der Photographer's Gallery gesucht. Laut meinem veralteten Reiseführer hätte man sie nahe der Theaterwelt finden sollen, doch sie ist zur Oxford Street umgezogen.

Die Gallerie war eine ziemliche Enttäuschung. Das von außen groß wirkende Museum bietet nur vier große Räume mit sparsamer Anzahl von Fotos und Fotokunst, die zwar teilweise sehr kultig war, ich aber oftmals nicht lieben lernen konnte (bisweilen habe ich sie wohl auch einfach nicht verstanden). Nur was für absolute Foto-Gurus, die Nelkenzigaretten rauchen und Ahnung haben. Immerhin umsonst.


Nicht umsonst und auch klein, aber oho!: Das Sherlock Holmes Museum, das teilweise unter dem Einfluss der einzigartig guten BBC-Sherlock-Serie steht: Neben dem Museum hat Mrs Hudson jetzt ein kleines Geschäft, das amüsiert den großen 221B-Baker-Street-Fan schon sehr. Die Angestellten tragen Kostüme und auch im stilechten Shop darf fotografiert werden. Für 6 Pfund kann man in dem kleinen Museum auf 4 Stockwerken die ,,Wohnräume" des Meisterdetektivs unter die Lupe nehmen (pun fully intented), ,,Erinnerungsstücke" seiner größten Fälle begutachten oder wird durch lebensechte Wachsfiguren in die Geschichten hineinversetzt. Besonders süß: Briefe, die Kinder und Jugendliche an Sherly geschickt haben, in denen sie ihn um Mithilfe an ausgeklügelten Fällen bitten, ihre Dienste anbieten (,,wenn Du jemals in Amerika Hilfe brauchst, meine Spezialgebiete sind Dinos und Fische") oder vor Moriarty im Schulbus warnen. Das Museum hat eine unglaubliche Liebe zum Detail, in jedem Kamin brennt echtes Feuer, auf dem Esstisch stehen brennende Kerzen... als Fan hatte ich sofort den Wunsch, wieder die Geschichten zu lesen. Must See! In direkter Nachbarschaft auch noch ein Beatles-Shop, wen das nicht überzeugt...


Mein zweiter Versuch, das Geffrye-Musem für Heim & Garten der letzten 400 Jahre zu finden, war zwar nicht minder beschwerlich, aber immerhin von Erfolg gekrönt. Obgleich das Gebäude ein großer Komplex ist, wurde nur das Erdgeschoss der Anlage in ein Museum für Einrichtung verwandelt. Schick ist die hauseigene Kapelle, und ansonsten waren die vielen zeitgenössisch nachgestellten Räume ganz nett, aber nicht weltbewegend. Die Gartenanlagen werden ab dem 1. April öffnen, vielleicht zieht es mich dann nochmals hin.


Uuund ein letztes Museum (für heute XD): Museum of London, wo man die Steinzeit, Römerzeit, Viktorianische und Moderne Zeit in London bis hin zu den letzten Olympischen Spielen verfolgen kann. Gerade gibt es eine Ausstellung, die Michael Caine als Idol feiert. Feine Sache! Das Museum hat eine ganze Viktorianische Einkaufsstraße zum Schlendern geschaffen, man kann sechs Minuten lang den großen Brand miterleben oder darüber schmunzeln, dass in nachgebauten Römerhäusern kleine Requisiten aus dem Jahr 2013 hereingeschummelt wurden.