Samstag, 2. Februar 2013
The London Tea Party

Wir haben es getan! Aus Freude darüber, mich vier Monate nicht sehen zu müssen, haben sich meine Freunde, meine Familie und ich in englische Schale geschmissen und uns einen Abend lang gebührend lächerlich gemacht. Bedingung: Das Kostüm muss etwas mit England zu tun haben, sei es nun eine fiktive Figur aus einem englischen Buch, ein real existierender Mensch oder sonst etwas, das sich mit meinem Praktikumsland in Verbindung bringen lässt. Wie erhofft schlugen dann auf meiner verfrühten Abschiedsparty Olympia-Sportler, Burgfräulein und Harry Potter-Verschnitte auf, Fußballer, Peter Pans Wendy, Heinrich der VIII und eine überdurchschnittlich hohe Zahl britischer Gentlemen und Ladys. Ich habe mir die Ehre, wie könnte es anders sein, vorbehalten, ihre Majestät zu geben. Falls Ihr mich nicht erkennt: Ich danke Euch von Herzen. Unglaublich, wie Theater Make-Up und eine unglücklich improvisierte Perücke einen Menschen doch verändern können. Sollte ich jemals zu einer Deutschlandparty genötigt werden, brauche ich nur eine blonde Perücke, um Frau Merkel darzustellen :) Was war Eure verrückteste Party? (BTW, nicht alle Gäste sind auf den Fotos und meine Familie wollte ich auch nicht bloßstellen. Dafür hat man doch Freunde!)

Bei rotweißblauer Dekoration inklusive Big Ben, Telefonzelle, Globus, Shakespeare & Co. hieß es dann zunächst titelkonform: Tea Time! (Man beachte, die Party begann um 18 Uhr, also 17 Uhr englischer Ortszeit .) Mit Rücksicht auf unsere Goldfische konnte ich meine Freunde jedoch davon überzeugen, den übrigen Tee NICHT in unserem Teich zu versenken. Falsches Land, Freude, falsches Land. Zur Entschädigung konnten sie sich anschließend beim Sandwichtoasten mit Zutaten bewerfen oder beim Namenraten damit verunsichern lassen, dass es Sherlock Holmes niemals wirklich gegeben hat. Leider reichte die Zeit nicht zum Regenschirmlimbo, aber das kann man nachholen. Höhepunkt war natürlich der angekündigte Preis für das beste Kostüm. Der Ritterschlag ging dann an den Heinrich-der-VIII-Verschnitt, der seine Montur aus einem echten Theaterfundus geborgt hatte. Sir Marvin, the first and frontmost, Ritter von vorne!

Abschließend haben wir uns dann noch den letzten Sherlock-Holmes-Film auf DVD gegönnt. Vielen Dank an Alle, die sich so bereitwillig für mich zum Affen gemacht haben. Seit ich nicht mehr zuhause wohne, ist es selten, meine Freunde in einem Raum zu sehen und dass Ihr Euch trotz Krankheit oder Arbeit dafür begeistert konntet, Anzüge und Zylinder aus dem Schrank zu holen und viel mehr Essen mitzubringen, als wir vernichten konnten, hat mich sehr gefreut. Ich werde Euch vermissen und mich entsprechend mit Postkarten aus London erkenntlich zeigen.

- Ich kann übrigens kaum fassen, dass ich in 3 Wochen in England leben werde. Über ein halbes Jahr Planung und bald ist es soweit. Verrückt!